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„Querdenker“ marschieren trotz Verbots durch Berlin – Rund 600 Festnahmen - WELT

Bei Ansammlungen insbesondere von Gegnern der Corona-Politik in Berlin sind am Sonntag zahlreiche Menschen festgenommen worden. Bis zum Abend habe es rund 600 Festnahmen und vorübergehende Festnahmen gegeben, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz WELT.

Zum Teil habe es Versuche gegeben, Absperrungen zu überwinden und Einsatzkräfte beiseite zu drängen, hatte ein Sprecher zuvor gesagt. Bei solchen Auseinandersetzungen sei von Seiten der Polizei auch körperliche Gewalt angewendet worden, so der Sprecher. Nachdem die Polizei mehrere für das Wochenende geplante „Querdenken“-Demonstrationen verboten hatte, trafen sich am Sonntag Demonstranten in verschiedenen Teilen des Berliner Stadtgebiets.

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Mehrere hundert Menschen waren am Vormittag im Stadtteil Charlottenburg spontan ohne Anmeldung in Richtung Innenstadt gezogen. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei. Die Beamten setzten auch Pfefferspray ein. Die Stimmung war zeitweise aufgeheizt, speziell in der Reichsstraße. Später lieferten sich Rentnerinnen Rangeleien und Wortgefechte mit der Polizei.

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Nachdem sich die Lage etwas beruhigt hatte, zog ein viele hundert Meter langer Demonstrationszug von Querdenkern durch Charlottenburg. Insgesamt waren rund 2000 Querdenker mit Musik und Bannern auf der Straße. Rund 1000 von ihnen liefen mit nur geringer Polizeibegleitung auf den Kaiserdamm. Dabei kam es mehrfach beinahe zu Autounfällen, da Demonstranten immer wieder in den fließenden Verkehr liefen.

Demonstranten wollen zur abgeriegelten Siegessäule

„Die Strategie ist Aufwachen. Die Schläfer müssen aufwachen. Wir verlieren unsere Freiheit. Wir laufen einfach“, sagte ein Teilnehmer zu WELT. Mitarbeiter eines Corona-Testzentrums wurden im Vorbeigehen aufs Übelste beschimpft. An der Ecke zur Sophie-Charlotten-Straße konnte der Zug von der Polizei zeitweise gestoppt werden - doch Teilnehmern gelang es dann, die Polizeikette zu durchbrechen und Richtung Tiergarten zu laufen. Die Polizei riegelte die Straße daraufhin vor der Siegessäule hermetisch ab - inklusive Wasserwerfer. Sie kamen nicht zum Einsatz.

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Als sich immer mehr Menschen dort versammelten, begann die Polizei nach mehreren Warnungen mit einer Räumung. Teilnehmer wurden einzeln weggetragen. Viele wichen auf die Gegend um den Wittenbergplatz und den Kurfürstendamm aus, zogen dann durch Schöneberg und Kreuzberg. In verschiedenen Stadtteilen kreisten Hubschrauber, nachdem sich die „Querdenker“-Gruppen in der Hauptstadt verstreut hatten. Auf dem Alexanderplatz sammelten sich ebenfalls Demonstranten, auch hier war die Stimmung aufgeheizt. Am Abend hatte sich die Lage dort aber beruhigt.

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Protests against coronavirus measures in Berlin
Quelle: REUTERS
Protests against coronavirus measures in Berlin
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Bei den Auseinandersetzungen wurden laut der Polizei auch Beamte verletzt. „Man begegnet uns mit Gewalt in Teilen, sodass Kolleginnen und Kollegen verletzt wurden“, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz dem rbb. Einzelne Personen seien daher festgesetzt oder zurückgedrängt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei von insgesamt mehreren tausend Teilnehmern im Stadtgebiet auszugehen, teilte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa mit. „Wir hatten ursprünglich damit gerechnet, dass das bis in den fünfstelligen Bereich reicht“, so der Sprecher. „Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen.“ Die unterschiedlichen Brennpunkte zusammengerechnet, sei eine Größenordnung 5000 oder darüber hinaus aber realistisch.

Die ursprünglich für Sonntag von der „Querdenken“-Szene angekündigte große Demonstration auf der Straße des 17. Juni war verboten worden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) bestätigte in der Nacht zu Sonntag die vorhergehenden Entscheidungen des Berliner Verwaltungsgerichts und der Polizei. Aus der „Querdenken“-Szene war neben einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen für Sonntagnachmittag eine Demonstration mit 22.500 Teilnehmenden in der Nähe des Berliner Regierungsviertels angemeldet worden.

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