Corona-Impfung
Sicherheitslücke: Apotheken stoppen digitalen Impfpass

So funktioniert der digitale Impfnachweis
So funktioniert der digitale Impfnachweis
Der Sommer rückt näher, ebenso der digitale Impfpass. Er soll eine Alternative zum „gelben Nachweisheft“ und schon bald verfügbar sein.
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Bis auf Weiteres können Apotheker in Deutschland keine digitalen Impfpässe ausstellen. Der Grund dafür ist eine Sicherheitslücke.
- Der digitale Impfnachweis soll Erleichterung beim Reisen und anderen Dingen des Alltags versprechen
- Doch ausgerechnet mitten in der Urlaubszeit mussten die Apotheken die Ausstellung stoppen
- Grund ist eine Sicherheitslücke
Der digitale Impfpass soll unter anderem das Reisen einfacher machen und den gelben Impfpass ablösen, um eine Corona-Impfung nachzuweisen. Doch derzeit gibt es bei der Ausstellung enorme Probleme. Denn die Apotheken in Deutschland können aktuell keine digitalen Impfpässe ausstellen. Nach bekanntwerden einer Sicherheitslücke musste der Service vollständig deaktiviert werden, teilt der Deutsche Apothekerverband (DAV) mit.
Mitarbeitern des "Handelsblatt" sei es im Zuge einer Recherche gelungen mittels gefälschter Dokumente das Anmeldeportal für Apotheker auszutricksen. Apotheken, die nicht Mitglied in Landesverbänden sind, müssen sich über dieses Portal mit einem Gastzugang registrieren. Dann können auch sie digitale Impfzertifikate austellen.
Das Handelsblatt habe nun erfolgreich einen solchen Gastzugang für einen nicht existierenden Apotheker erstellt, teilt der DAV mit. "Unter der gefälschten Apotheken-Identität wurden insgesamt zwei Impfzertifikate ausgestellt."
Digitale Impfnachweise in Apotheken auf unbestimmte Zeit gestoppt
Nachdem das "Handelsblatt" auf die Sicherheitslücke hingewiesen habe, sei die Ausstellung der digitalen Impfzertifikate in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt worden, heißt es weiter seitens des DAV.
Zunächst müssten nun alle über einen Gastzugang registrierten Apotheken überprüft werden. Bis zum Donnerstag habe es keine Hinweise auf weitere falsche Apotheken im System gegeben. "Daher ist davon auszugehen, dass die über 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher über Apotheken ausgestellt worden sind, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken ausgestellt wurden."
Wann wieder digitale Impfnachweise in den Apotheken ausgestellt werden können, ist derzeit noch unklar. Sowohl Bundesgesundheitsministerium als auch DAV können dazu auf Anfrage keine Angaben machen. Die Ausstellung der Impfnachweise in Papierform sei aber nicht betroffen und laufe weiter, sagte ein Sprecher unserer Redaktion.
Wie funktioniert der digitale Impfpass?
Um einen digitalen Impfpass über eine Corona-Impfung zu erhalten, legen Geimpfte bei registrierten Apotheken ihren Impfausweis und ihren Personalausweis vor. Die Apotheke trägt diese dann in das RKI-Meldesystem ein, woraufhin dann ein QR-Code erstellt wird, mit dem Geimpfte dann ihre Impfung in der Corona-Warn-App digital nachweisen können.
Der digitale Impfpass wurde im Juni eingeführt, um das Reisen innerhalb der EU oder aber auch den Einlass in Restaurants, Kinos und Museen zu vereinfachen. Er soll den gelben Impfpass ablösen - wobei der digitale Nachweis nicht verpflichtend ist.
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