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Aiwanger wehrt sich gegen Söder: „Kein Schamanentum oder Querdenken“ - BILD

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„Kein Schamanentum oder Querdenken“ Aiwanger schlägt gegen
Söder zurück

Nach den Vorwürfen von Markus Söder (54, CSU) schlägt Hubert Aiwanger (50, Freie Wähler) jetzt in BILD zurück und wehrt sich gegen den Verdacht, ein Querdenker zu sein
Nach den Vorwürfen von Markus Söder (54, CSU) schlägt Hubert Aiwanger (50, Freie Wähler) jetzt in BILD zurück und wehrt sich gegen den Verdacht, ein Querdenker zu seinFoto: Karina Palzer

Nur weißblaue Geschichten oder abgrundtiefer Koalitionskrach?

In Bayern zoffen sich Regierungschef Markus Söder (54, CSU) und Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (50, Freie Wähler).

▶︎ IM MITTELPUNKT: Impf-Skeptiker Aiwanger und dessen zunehmend schrägen Äußerungen zum Impfen, zu Corona und zu einer angeblichen Manipulation von Bürgern!

DER VERDACHT BEI DER CSU: Aiwanger drifte zusehends in die Querdenker-Ecke ab. Was er zum Thema Impfen sage, sei nicht mehr vermittelbar und schade Bayern.

Es fliegen die Fetzen! Die Wortwahl: auf Bierzelt-Niveau!

Hält die Koalition das aus? Kann Söder, der sich zum Corona-Hardliner machte, mit einem unter Aluhut-Verdacht stehenden Aiwanger weiter regieren? Söder attackierte seinen Vize, der mehrfach öffentlich erklärt hatte, nicht geimpft zu sein und dies auch auf absehbare Zeit nicht zu ändern gedenke.

Jetzt schlägt Aiwanger, Bundeschef der Freien Wähler, in BILD zurück – und wehrt sich gegen den Vorwurf des Okkultismus und gegen den Verdacht, ein Querdenker zu sein!

▶︎ Aiwanger zu BILD: „Ich wurde vor laufender Kamera zu meinem Impfstatus gefragt und vertrete die Meinung, dass Impfen ein wichtiger Baustein der Corona-Bekämpfung ist, aber trotzdem eine persönliche Entscheidung bleiben muss.“

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▶︎ „Das hat nichts mit Schamanentum oder Querdenken zu tun, sondern ist ein persönliches Freiheitsrecht“, so Aiwanger weiter. Schamanen sind bei Naturvölkern Geistheiler.

▶︎ „Die CSU hat offenbar Angst vor einem schlechten Bundestags-Ergebnis und greift deshalb ohne Not den eigenen Koalitionspartner an.“

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Zuvor hatten die CSU-Granden gegen Aiwanger ausgeteilt

Markus Söder hatte im „Spiegel“ über seinen Vize erklärt:

▶︎ „Ich mache mir Sorgen um ihn. Er wandelt auf einem schmalen Grat.“ Unabhängig davon, dass es in der Sache falsch sei, verstöre ihn „der Sound der Argumente“.

Markus Söder (54, CSU) hatte seinen Vize Aiwanger scharf kritisiert, er mache sich „Sorgen um ihn“
Markus Söder (54, CSU) hatte seinen Vize Aiwanger scharf kritisiert, er mache sich „Sorgen um ihn“Foto: Sven Hoppe/dpa

▶ „Wer glaubt, sich bei rechten Gruppen und Querdenkern anbiedern zu können, verlässt die bürgerliche Mitte und nimmt am Ende selbst Schaden. Wer meint, in einem solchen Becken fischen zu können, der riskiert, darin zu ertrinken.“

▶︎ Deutschland stehe auf der höchsten Stufe der menschlichen Zivilisation und sei beim Impfen „zum Teil mit Argumenten aus dem Mittelalter konfrontiert“, sagte Söder über seinen Wirtschaftsminister Aiwanger.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (51) sagte in der „Augsburger Allgemeinen“ über Aiwanger:

▶︎ „Ich habe ich null Verständnis dafür, dass er die Wirksamkeit der zugelassenen Impfstoffe anzweifelt und Angst vor Nebenwirkungen schürt.“

„Ich habe ich null Verständnis dafür, dass er die Wirksamkeit der zugelassenen Impfstoffe anzweifelt und Angst vor Nebenwirkungen schürt“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (51)
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (51) kritisiert Aiwanger Foto: Daniel Karmann/dpa

▶︎ „Dass er sich dabei ganz bewusst der Sprache von Querdenkern bedient, halte ich für verantwortungslos", so Dobrindt weiter.

Aiwanger, so der Vorwurf aus der CSU, klinge zunehmend wie ein Laie, der sich durch das Corona-Thema google – und nicht wie der amtierende bayerische Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef.

Um diese Äußerungen von Hubert Aiwanger geht's unter anderem

Wie er tickt, zeigte Bayerns Vize-Regierungschef in dieser Woche in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, in dem er schon mal Spritzen mit Nüssen verglich.

▶︎ „Der Mensch ist keine Maschine, sondern das ist Naturwissenschaft. Das ist Biologie. In der Biologie reagiert nie immer jeder gleich. Der eine kriegt eine Allergie, wenn er fünf Nüsse ist, und dem anderen tun 50 Nüsse nichts“, sagte Aiwanger im Interview. „Jetzt kann ich nicht sagen, jeder muss zehn Nüsse essen, dann ist das gut. Für den einen ist es zu wenig, und der andere kriegt eine fette Allergie davon.“

▶︎ „…jetzt wird die Minderheit ja in eine Richtung frisiert, in die sie nicht gehen will. Es geht auch um demokratische und um grundrechtliche Dinge, nicht nur medizinische … Und an der Stelle bin ich vielleicht Vorbild für die Verteidigung selbstverständlicher Bürgerrechte.“

▶︎ „…das muss man doch mal differenzierter bewerten und nicht sagen: Die Einheitsspritze für alle, und dann ist die Welt gerettet.“

▶︎ „Die Verantwortung liegt vielleicht nicht darin, alles zu tun, was (…) das politische Establishment von mir erwartet.“

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▶︎ „Diese Dinge müssen wir noch besser herausarbeiten. Wo liegt der Hase im Pfeffer? Was bringt Nutzen, was bringt Schaden? Aber nicht eine politische Debatte, dass plötzlich die Politik das Oberkommando über die Medizin übernimmt und sagt, wie die Medizin zu funktionieren hat. Dann bräuchten die anderen nicht sieben Jahre studieren.“

▶︎ „Man muss auch kein Geheimnis daraus machen, dass man aus seinem persönlichen Umfeld immer mehr von Fällen hört, die massive Impfnebenwirkungen auszuhalten haben. Ich will die Dinge gar nicht aufzählen, aber da bleibt einem schon das eine oder andere Mal die Spucke weg. Und auch darüber sollte man reden, um ein Gesamtbild zu kriegen.“

Auf die Frage, ob er als stellvertretender bayerischer Ministerpräsident für Impfungen werben würde, sagte Aiwanger: „Wenn ich von einem Impfstoff endgültig überzeugt bin. Ich bin jetzt nicht der Mediziner. Aber wie wurde uns AstraZeneca ans Bein gebunden, nach dem Motto, wer daran kritisiert, der ja, es ist ein Impfkritiker, und plötzlich musste man die Empfehlung zurückziehen und heute ist dieser Impfstoff ein Ladenhüter.“

Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger (50) hatte zuletzt mit seinen Äußerungen für Zoff zwischen ihm und CSU-Chef Söder gesorgt
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (50) hatte zuletzt mit seinen Äußerungen für Zoff zwischen sich und CSU-Chef Söder gesorgtFoto: Christophe Gateau/dpa

▶︎ „Ich gehe davon aus, das neue Impfstoffe, vielleicht sogar bessere kommen, und die jetzigen in einiger Zeit noch anders bewertet werden, auch die Kombination verschiedener Impfstoffe.“

▶︎ „Ich will hier gar nicht irgendwo Ängste schüren. Aber die Menschen sind eben teilweise nicht zu Unrecht auch verunsichert.“

Wenn er sich impfen lassen würde, so Aiwanger, würden sich Skeptiker „auch nicht impfen lassen, sondern sie würden sich politisch von der Mitte abwenden und sagen, jetzt ist der letzte umgefallen, an den wir noch geglaubt haben. (…) Die würden dann sagen ja, was ist denn da schiefgelaufen? Wurde der unter Druck gesetzt? Was ist denn da der Grund? Und genau deshalb habe ich gesagt, es kommt auf mich als einen mehr oder weniger nicht an…“

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Aus der CSU selbst hieß es gegenüber BILD, es sei an Aiwanger zu entscheiden, ob er noch in der Regierung bleiben könne. Geschehe dies schnell, habe man noch die Chance, aus dem Bundestags- einen Bayern-Wahlkampf zu machen.

Nur: Söder könne das Bündnis jetzt nicht aufkündigen.

CSU-Urgestein und Ex-Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (67) zu BILD: „In Bayern hat immer der den Schwarzen Peter, der etwas platzen lässt…“

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