Stand: 30.04.2021 20:38 Uhr
In Hamburg sind am Freitag erste Kundgebungen linker Gruppen zum 1. Mai ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Die größte Versammlung fand am Bahnhof Sternschanze statt, wo mehrere Hundert Menschen zusammenkamen.
Gleich zu Beginn gab es Reibereien zwischen den Veranstaltenden vom Roten Aufbau und der Polizei: Weil deutlich zu viele Menschen kamen und Abstände nicht eingehalten wurden, durfte die Kundgebung erst mit Verzögerungen beginnen. Einsatzkräfte der Polizei verstellten den Zugang von der S-Bahnstation zu den Demonstrierenden, damit die erlaubte Höchstgrenze von 200 Personen eingehalten wird.
Polizei mit Großaufgebot vor Ort
Laut Polizei fanden sich zeitweise mehr als 600 Menschen bei der Versammlung und deren Umfeld ein. Als die Beamten versuchten, weiterhin eintreffende Demonstrierende auf dem Bahnhofsvorplatz zurückzudrängen, kam es zu einem kleineren Handgemenge. Zuvor war bereits eine Frau vorläufig festgenommen worden, weil sie sich geweigert hatte, in der Menschenmasse eine Maske zu tragen oder den Platz zu verlassen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, auch eine Reiterstaffel und ein Hubschrauber waren im Einsatz.
Die Teilnehmenden kritisieren vor allem die Corona-Politik der Bundesregierung: Sie können nicht nachvollziehen, dass in Großbetrieben weiter gearbeitet werden dürfe, während im privaten Bereich immer mehr Freiheiten eingeschränkt würden. Bei einem zweiten "Klassenfest" des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus und weiteren linken Gruppen zählte die Polizei in der Straße Beim Grünen Jäger in der Spitze 90 Teilnehmende, ebenso viele wie bei einer "queerfeministischen Kundgebung" auf dem Hans-Albers-Platz auf St. Pauli. Die Polizei sprach bei allen drei Veranstaltungen von einem weitgehend ruhigen Verlauf.
Abendliche Ausgangssperre gilt auch für Demos
Für Sonnabend sind 24 Veranstaltungen angemeldet. Generell gilt: Wegen Corona sind maximal 50 Menschen bei Aufmärschen und 100 bei Versammlungen erlaubt. Mit Ausnahmegenehmigung sind es bis zu 200. Rechtzeitig zur Ausgangssperre müssen alle Veranstaltungen beendet sein, außerdem gelten bei den Demos Maskenpflicht und Abstandsregeln.
Polizei rechnet mit gewaltfreiem Verlauf
Die Polizei geht zwar von einem gewaltfreien Verlauf aus, will aber trotzdem gewappnet sein. Mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei plus Bundespolizei sollen bereitstehen. "Dadurch, dass wir über zwei Tage eine Vielzahl von Versammlungen haben und im gesamten Stadtgebiet präsent sein müssen, haben wir ein Großaufgebot vor Ort", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. "Wir bekommen Unterstützung unter anderem aus Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei."
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