Nach verlorenem Machtkampf: Söder von Laschets Kandidaturbegründung »nicht überzeugt« - DER SPIEGEL
Markus Söder stichelt nach dem verlorenen Duell in der Union weiter gegen seinen Konkurrenten Armin Laschet. Einen »persönlichen Bruch« zwischen den beiden gebe es aber nicht, sagte Söder in einem Zeitungsinterview.
Im Interview mit der »Süddeutschen Zeitung«, sagte Söder, ihn habe »die Begründung der Kandidatur« Laschets »nicht überzeugt«. Er und Laschet hätten jedoch »ein unterschiedliches Verständnis von Demokratie und Programm«. Es gebe jedoch »keinen persönlichen Bruch zwischen uns«.
Zudem erhöhte Söder den Druck auf die Schwesterpartei. Mit dem Votum des CDU-Bundesvorstandes für Laschet habe die CDU nun »auch die Verantwortung für das Verfahren und das Ergebnis« übernommen. Laschet hatte sich in einem internen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur Anfang der Woche gegen Söder durchgesetzt.
Seinen eigenen Politikansatz nannte Söder »vielleicht etwas progressiver« als den des CDU-Vorsitzenden. Heute sei es nicht klug, »eine Politik ›Helmut Kohl 2.0‹ aus der Vergangenheit zu machen.« Er »stehe für eine Modernisierung im Programm« etwa in den Bereichen Klima- und Artenschutz, Frauenquote oder Hightech-Agenda, sagte Söder.
Söder rechnet offenbar auch damit, dass Laschet seine derzeit schlechten Umfragewerte bis zur Bundestagswahl am 26. September noch deutlich verbessern kann. Er erwarte ein Ergebnis »deutlich über 30 Prozent« für die Union, sagte der bayerische Landeschef.
Söder präferiert Koalition mit den Grünen
Falls das Wahlergebnis es ermögliche, sprach sich Söder für eine Koalition der Union mit den Grünen aus. »Natürlich wäre die FDP der leichtere Partner. Aber die Grünen sind der spannendere«, gab er zu bedenken. Das Thema Umwelt sei »zentral«, sagte er. Zudem müsse das künftige Kabinett »paritätisch« mit Frauen und Männern besetzt werden. Auch müssten »deutlich mehr Vertreter der neuen Länder« zum Zuge kommen und es müsse sich in der Regierung »die Realität der Migration abbilden«.
Zu Baerbock sagte der CSU-Chef, sie habe zwar keine Regierungserfahrung, »aber sie hat ihre Lebenserfahrung, und das Modell einer jungen Kandidatin hat in Finnland, Dänemark und Neuseeland viele Anhänger gefunden«. Seine eigene Bewerbung um die Kanzlerkandidatur der Union begründete Söder damit, dass es eine »massive Aufforderung aus der CDU und der Bevölkerung« gegeben habe. Söder betonte, es sei nie sein »persönlicher Karriereplan« gewesen, Kanzler zu werden.
Kritisch äußerte sich Söder dazu, dass der CDU-Vorstand in der Nacht zum vergangenen Dienstag für Laschet gestimmt habe, ohne auf die Stimmung der Basis Rücksicht zu nehmen: »Den Glauben, dass politische oder personelle Entscheidungen heute noch in den Gremien völlig unabhängig von der Basis und den Erwartungen der Menschen gemacht werden können, halte ich nicht für zeitgemäß.« Gleichwohl habe er das Votum des CDU-Vorstands akzeptiert, um »einen schweren Riss« in der Union zu vermeiden.
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