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Halle: Andenken der Anschlags-Opfer mit Hakenkreuzen beschmiert! - BILD

Mit einer Schablone wurden mehrere Graffiti überall in der Stadt angebracht. Auf einige wurden jetzt Hakenkreuze geschmiert
Mit einer Schablone wurden mehrere Graffiti überall in der Stadt angebracht. Auf einige wurden jetzt Hakenkreuze geschmiertFoto: MARVIN MATZULLA

Halle (Sachsen-Anhalt) – Widerliche Provokation in Halle: Ausgerechnet zum ersten Jahrestag des Anschlages von Neonazi Stephan Balliet (28) wurden die Gedenk-Graffitis der Opfer mit roten Hakenkreuzen beschmiert!

Die „Antifa Halle“ hatte in Nacht zu Montag Stadt dutzende Stromkästen in der Stadt mit der Aufschrift „Niemals vergessen – Kevin und Jana“ besprüht. In einer Mail an die Medien hatten sich die Aktivisten dazu bekannt, weil sich ein Jahr nach dem tödlichen Terroranschlag in Stadt und Land „nichts geändert habe“.

Einen Abend vor dem Jahrestag wurden nun die Schriftzüge am Rennbahn-Kreuz mit Hakenkreuzen überschmiert. Die Kripo hat die Ermittlungen dazu aufgenommen.

Die beiden Opfer Jana L. (†40) und Kevin S. (†20)
Die beiden Opfer Jana L. (†40) und Kevin S. (†20)Foto: © Peter Müller BILD

Am Freitag, dem 9. Oktober, jährt sich das Attentat von Halle zum ersten Mal. Neonazi Stephan Balliet (28) hatte am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur schwer bewaffnet versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen. Laut Bundesanwaltschaft wollte er möglichst viele der 52 Besucher töten. Er konnte sich jedoch auch mit Waffengewalt keinen Zutritt zum Gebäude verschaffen.

Daraufhin tötete er Jana L. (†40) vor der Synagoge und Kevin S. (†20) in einem Döner-Imbiss. Mittlerweile wird Balliet der Prozess gemacht - er legte ein umfassendes Geständnis ab und zeigte dabei offen seine antisemitische und rassistische Einstellung. Dem Neonazi droht bei einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe. Auch eine anschließende Sicherungsverwahrung kommt in Betracht.

So gedenkt Halle gedenkt der Opfer

Ab 12.01 Uhr am Freitag verharrt Halle in Trauer. Glocken sollen läuten, Busse und Bahnen stehen bleiben. Um diese Zeit versuchte Stephan Balliet vor einem Jahr in die Synagoge einzudringen.

Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64, SPD) wird in der Synagoge ein Mahnmal und vor dem Kiez-Döner eine Gedenktafel enthüllt.

Die Gedenkfeier in der Ulrichskirche (ab 17 Uhr) können Hallenser u.a. im Stadion und der Oper mitverfolgen. Anmeldung per Telefon unter der Nummer 0345-221 41 12 oder via Mail an gedenken@halle.de.

Die Synagoge in Halle
Die Synagoge in HalleFoto: Hendrik Schmidt / dpa

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