"Es gibt Licht am Horizont." Marco Maiberger, Chef der Tourist-Info an der Mainschleife in Volkach, hat kürzlich seine aktuelle Zahlenbilanz im IHK-Ausschuss Kitzingen vorgestellt. Die Überraschung: Trotz der Corona-Pandemie fallen sie inzwischen gar nicht so schlecht aus. Auch wenn es zwischendurch Einbrüche und Verlagerungen gegeben hat.
So gibt es seit dem Frühjahr deutlich mehr Rad- als Autotouristen mit der Folge, dass es manchmal problematischer ist, einen Radstellplatz als einen Autoparkplatz zu finden. Auch das Publikum hat sich im ersten Corona-Halbjahr verändert. Sind normalerweise oft Freundeskreise und Pärchen im nördlichen Landkreis Kitzingen unterwegs, so zählt Maiberger für die Mainschleife heuer deutlich mehr Familien. Für ihn keine Überraschung: Viele machen 2020 Urlaub in Deutschland. Von diesem Trend profitiert die hiesige Tourismus-Hochburg.
Immer mehr Touristen bleiben immer länger
"Nicht böse drum" ist der Chef der Tourist-Info, dass dieses Jahr weniger Bustouristen kommen. "Der Pauschal-Bustourismus ist nicht das Ziel", sagt Maiberger unumwunden. Und dann nennt er Zahlen. Waren 2017 noch 113 000 Touristen gekommen, waren es 2018 132 000 und 2019 schon 140 000. Maiberger liest daraus einen Trend zum Urlaub im fränkischen Weinland heraus. Vergangenes Jahr gab es knapp eine Viertelmillion Übernachtungen an der Mainschleife (gezählt werden Herbergen ab zehn Betten) bei 1500 Gästebetten.
"Es gibt Licht am Horizont."
Tourist-Chef Marco Maiberger über die wirtschaftliche Lage in Corona-ZeitenDamit fährt jeder dritte Tourist, der den Landkreis Kitzingen besucht, an einen Ort der Mainschleife. Und: Die Gäste bleiben inzwischen länger. Waren es vor Jahren noch 1,5 Aufenthaltstage liegt der Schnitt inzwischen bei 2,6 Tagen.
Dann kam Corona: Zwischen Januar und Mai gab es einen Einbruch bei den Übernachtungen von 60 bis 94 Prozent bei den Beherbergungsbetrieben. Das Positive: Mittlerweile hätten aber viele Hotels und auch Gaststätten wieder Umsätze wie in Vor-Corona-Zeiten und das, obwohl sie weniger Kapazitäten anbieten dürfen. Das ist für Maiberger eine wirklich gute Nachricht mit Blick auf die wirtschaftliche Lage der gebeutelten Branche.
Tourismus bringt der Region Millionen-Umsätze
Der Tourist-Chef erklärt daher auch, wie viel Geld vom Tourismus in der Region hängen bleibt: 2019 hat allein die Stadt Volkach 33,7 Millionen Euro Umsatz im Tourismus verzeichnet. Davon entfallen 16,5 Millionen Euro auf die Gastronomie, 11,3 Millionen auf den Einzelhandel und 5,9 Millionen auf den Dienstleistungssektor. Fürs ganze Jahr registrierte die Stadt rund 600 000 Tagesbesucher.
Ausbauen will der Tourist-Chef den Kreuzfahrt-Tourismus an der Mainschleife. Darum kümmert sich eine eigene GmbH. Sie hat bislang Verträge mit drei Reedereien, die etwa 60 Schiffe bei Volkach anlegen lassen. Die durchschnittlich 6500 Gäste lassen weitere 70 000 Euro Umsatz in der Region. Das ist die Summe, die Maiberger an die Partner vor Ort überweisen kann, die entsprechende Angebote für die Kreuzfahrtschiffe machen.
Kabarett-Sommer ist ein Volltreffer
Das steigende Interesse von Touristen an der Mainschleife kann Maiberger auch an den Online-Zugriffen ablesen. Im Schnitt besuchen pro Tag 1000 Gäste die Online-Angebote der Tourist-Info. 60 Prozent von ihnen gelangen über ein mobiles Gerät dorthin, weswegen alle Angebote auf verschiedene Online-Kanäle ausgerichtet sind.
Abschließend berichtete Maiberger vom ausgefallenen Fränkischen Weinfest. Stattdessen habe man mit dem neuen Kabarett-Sommer in Volkach einen Volltreffer gelandet. Die meisten der 20 mit hochklassigen Kabarettisten besetzten Aufführungen seien ausverkauft. Das Festival läuft noch den ganzen August. Und so hofft der findige Tourist-Manager, dass diese Veranstaltungsreihe keine Eintagsfliege bleiben möge. Dann hätte Corona sogar noch was Gutes gehabt.
August 04, 2020 at 04:00PM
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Tourismus an der Mainschleife: Gute Umsätze trotz Corona - inFranken.de
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