Mit der Gästekarte des Tourismusverbandes will der Bürgermeister den Ort attraktiver machen. Und sein Plan geht auf - auch wenn damit Kosten verbunden sind.
Bärenstein hatte im zurückliegenden Jahr mehr als 20.000 Übernachtungen. Eine Zahl, die auch Bürgermeister Silvio Wagner überrascht hat, wie er selbst einräumt. Offensichtlich hat ihn dies nun in seinem Ansinnen bestärkt, noch mehr auf den Tourismus zu setzen. Nicht nur auf dem 898 Meter hohen Bärenstein, der ohnehin schon zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region gehört. Dort wird gegenwärtig das traditionsträchtige Berggasthaus zum neuen Berghotel umgestaltet. Der Ort insgesamt soll attraktiver für die Gäste werden.
Dafür setzt der Bürgermeister vor allem auf die Einführung der Gästekarte des Tourismusverbandes Erzgebirge. Ein Angebot, bei dem mittlerweile mehr als 200 Rabattpartner im gesamten Erzgebirge kostenfreie Leistungen oder Vergünstigungen anbieten. Das Vorhaben findet in Bärenstein große Resonanz: "Fast alle Geschäfte und touristischen Anbieter wollen mitmachen", berichtet Silvio Wagner . Die Palette reiche dabei vom bereits erwähnten Berghotel bis zum Blumengeschäft im Ort.
Eingeführt werden soll die Gästekarte zum 1. Januar nächsten Jahres - mit dem elektronischen Meldesystem des Verbandes. Die technischen Voraussetzungen dafür müssten noch geschaffen werden - auch in der Verwaltung. Allerdings könnten dafür auch Fördermittel genutzt werden. "Bisher erfolgt die Gästeanmeldung noch manuell", erläutert der Bürgermeister. Eine Methode, die längst nicht mehr zeitgemäß ist - wie auch die bisherige Kurtaxesatzung, die noch gilt. Diese stamme noch aus der Zeit, als Bärenstein "Staatlich Anerkannter Erholungsort" war. "Das sind wir aber schon einige Jahre nicht mehr", macht Silvio Wagner deutlich. Dementsprechend sei auch die bisherige gemeindeeigene Gästekarte überholt. Denn viele der dort genannten Einrichtungen existierten schon nicht mehr. Das sind neue Umstände, die auch mit einer neuen Rechtslage in Einklang gebracht werden müssten.
Deshalb wird es ab dem 1. Januar auch eine neue Gästetaxe - einschließlich dazugehöriger Satzung geben, kündigt der Bürgermeister an. Gäste des Ortes zahlen künftig als Vollzahler einen Euro pro Übernachtung. Kinder im Alter von sechs bis achtzehn Jahren zahlen die Hälfte. Zudem gibt es weitere Ermäßigungen. Beträge, mit denen sich die Gemeinde laut Bürgermeister im Vergleich zu anderen Orten in der Region "weit im unteren Drittel" bewege. Die Empfehlung des Tourismusverbandes sei dementsprechend auch höher ausgefallen. Das ist aber nicht gewollt, macht der Bürgermeister deutlich. Und erklärt auch, dass mit den konzipierten Beträgen nur ein geringer Teil der Kosten gedeckt werden könne, die von der Gemeinde für touristische Belange ausgegeben würden. Als Beispiele dafür nannte er unter anderem die Unterhaltung der Wanderwege, die Pflege von Schutzhütten und Bänken, das Aufstellen von neuen Hundetoiletten, die Instandhaltung der Parkplätze und auch die Unterhaltung des Skiliftes. Auf etwa 60.000 bis 70.000 Euro beziffert er die finanziellen Aufwendungen. Um kostendeckend zu arbeiten, müsste eine Gästetaxe in Höhe von 2,65 Euro erhoben werden.
July 20, 2020 at 08:15AM
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Bärenstein setzt verstärkt auf Tourismus - Freie Presse
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